Rekonstruktion der keltischen
Pfostenschlitzmauer |
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Im Laufe der Ausgrabungskampagnen der Archäologischen
Denkmalspflege, Amt Koblenz, fanden sich auf dem Bleidenberg neben eindrucksvollen
mittelalterlichen Bauresten auch die Überreste zweier eisenzeitlicher
Befestigungsanlagen in außergewöhnlich gutem Erhaltungszustand. |
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Der Originalbefund zeigte in der Vorderansicht eine trocken gesetzte Mauer mit vertikalen Lücken in regelmäßigen Abständen von ca. 1,20 m. Ursprünglich standen hier Holzpfosten, die die Brüstung hielten. Diese typische keltische Bauweise wird als Pfostenschlitzmauer bezeichnet. Ein bis zu 6,50 m breiter, mit Steinmassen ausgefüllter Baukörper einer jüngeren Mauer überlagerte den Restsockel einer abgetragenen, fast identisch konstruierten älteren Mauer. |
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Schematische Darstellung einer Pfostenschlitzmauer. (Quelle: http://www.duensberg.de/duensberg.html) |
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Pfostenschlitzmauer mit sog. Zangentor. |
Neben Funden verschiedener Epochen
lieferten die Grabungen vor allem deutliche Hinweise auf die dauerhafte
Besiedlung des Bleidenbergs in spätkeltischer Zeit (2./1. Jh. V. Chr.).
Die eindrucksvollen Dimensionen der Wehranlagen lassen auf ein Oppidum,
eine Großsiedlung des hier ansässigen Stammes der Treverer schließen. Blick von der Brüstung der Pfostenschlitzmauer auf Oberfell. |
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Textpassagen teilweise entnommen aus der Schautafel an der Rekonstruktion der Mauer (Archäologische Denkmalspflege, Abt. Koblenz) |