Die Kelten auf dem Bleidenberg |
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In der Nähe der Wallfahrtskirche
führt das Landesamt für Denkmalpflege (Abt. Archäologische
Denkmalpflege, Amt Koblenz) Grabungen durch. Freigelegt wurden "frühkeltische
Funde des 6. - 4. Jh. v. Chr. und als Besonderheit eine Zangentoranlage
des 1. Jh. v. Chr., die einen bewachten Zugang zur eigentlichen Siedlungsfläche
ermöglichte."*) Im Bild oben freigelegte Reste einer sog. Pfostenschlitzmauer (Typ Kehlheim), unterhalb im Bild eine Mauer aus älterer keltischer Zeit. |
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Deutlich sichtbar die Schlitze in
der Mauer, die die Pfosten aufnahmen. "Nach den bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei den späteisenzeitlichen Siedlungsresten auf dem Bleidenberg um ein sog. "oppidum", also um eine stadtähnliche Ansiedlung der späten Kelten, die schon Caesar namentlich als Stamm der Treverer bezeichnete und die im 2. und 1. Jh. v. Chr. die Landschaft an Mittelrhein und Mosel bewohnt haben"*) |
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Ein Mitarbeiter des Grabungsteams legt ein Pfostenloch frei. Es wurde damals aus dem Fels gebrochen; eine Einkerbung (unterer Bildrand) lässt auf den Einsatz von Werkzeugen zum Aushebeln des Steins schließen. | |
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Das Grabungsteam bei der Arbeit. Bereits im frühen 5. Jhd. war die Rhein-Moselgegend möglicherweise ein Machtzentrum der Kelten gewesen.**) |
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"Unmittelbar im Bereich der Wallbefestigung
(sind) mehrere mittelalterliche Blidenstellungen erhalten, die derzeit zu
den einzigsten wehrtechnischen Anlagen des 12. Jh. außerhalb der befestigten
Burgen im freien Gelände gehören."*) Bliden sind Wurfgeschossanlagen, und vom Bleidenberg aus wurde die Burg Thurant mit solchen Bliden beschossen. Im Bild links Mauerreste dieser Blidenstellung. Vom Wort "Bliden" stammt die Bezeichnung "Bleidenberg". |
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Ausstellungsstücke aus dem Museum im Alten Pfarrhaus, Oberfell Eisenzeitliche Gefäßfragmente des 5. - 4. Jh. v. Chr. |
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Einzelfund aus dem Bereich der Wallfahrtskirche. Eisenzeitliches Gefäßfragment des 5. - 4. Jh. v. Chr. |
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Einzelfund aus dem Bereich der spätkeltischen
Mauer am Hang zur Mosel. Spätkeltische Bronzemünze des 1. Jh. v. Chr., sog. "Arda Typ". Typische Bronzemünze der keltischen Treverer im Moselgebiet. |
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zum Seitenanfang | *) Dr. Alex v. Berg, Landesamt für
Denkmalpflege, in einem Schreiben an die Ortsgemeinde Oberfell, 18.07.2003 **) Barry Cunliffe: The Ancient Celts, OUP, 1997, S. 64 |